Tag der Gemeinschaft für Respekt und Toleranz mit Carsten Stahl

Veröffentlicht in Berufliches Schulzentrum Aktuelles

Wenn Carsten Stahl von einem kleinen, 10-jährigen Jungen erzählt, mit roten Haaren und Sommersprossen, der über Monate von einer Gruppe älterer Schüler drangsaliert und erpresst wurde, war die ASV-Turnhalle ganz still. Die Geschichte hat ein dramatisches Ende: der kleine Junge wurde von der Gruppe in eine Grube von 3 Metern Tiefe gejagt, zog sich Rippenbrüche und eine blutende Platzwunde am Kopf zu und die Jugendlichen standen über ihm, pinkelten auf ihn herab und ließen ihn liegen. „Dieser Junge war ICH“, ruft Stahl in den Saal. Diese Geschichte sorgte am Morgen für einen Stimmungsumschwung, denn noch kurz zuvor wurden die Kinder und Jugendlichen von Carsten Stahl dazu aufgefordert die schlimmsten Schimpfwörter, die sie kannten, zu sagen. Daraufhin folgte lautes Gelächter und Geklatsche aus der Menge der Schüler. Carsten wendete aber das Blatt und fragte mit seiner lauten Stimme „Wer hat gesagt, dass ihr lachen und klatschen sollt?“ Er kritisierte die Schüler dahingehend, dass sie mit der Masse mitschwimmen, denn genauso ist es beim Mobbing auch.


Carsten Stahl stellte nach seiner Geschichte drei Fragen in die Menge: „Wer wurde schon mal gemobbt?“, „Wer hat schon mal jemanden gemobbt?“ und „Wer hat schon mal wegen Mobbing überlegt, sich das Leben zu nehmen?“ Das Ergebnis war beunruhigend, denn bei den ersten zwei Fragen hat fast jeder Schüler die Hand gehoben. Aber auch das Resultat der letzten Frage war erschreckend, denn auch hier haben einige Schüler zugegeben, mal wegen Mobbing nicht mehr leben zu wollen.


Dass Mobbingprävention eine Herzensangelegenheit für Stahl sei, wurde während der Veranstaltung sehr deutlich. Kurz vor der Pause griff er hinter sich und entfaltete ein großes Plakat. Darauf stand: „Wir Schüler des BSZ – Neumarkt versprechen, dass Mobbing an unserer Schule keinen Platz hat und die Starken die Schwachen stützen.“ Schnell stand eine große Menschenmenge um das Plakat und jeder Schüler schrieb seinen Namen darunter und unterzeichnete somit die Vereinbarung.

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