Jahresbericht Sozialkunde 2009/2010

„Demokratien sind nur lebensfähig, wenn sie von ihren Bürgern verstanden werden." „Der demokratische Rechtsstaat lebt vom mündigen Mitdenken und Mittun seiner Bürgerinnen und Bürger und ihrer Bereitschaft, sich selbst- und sozialverantwortlich ein Urteil zu bilden, in der Verfassung normierte Regeln und Werte zu respektieren und sich für sie zu engagieren."

Mit diesen Eingangszitaten wird im Bayerischen Lehrplan für Sozialkunde das Fachprofil des Unterrichtsfaches Sozialkunde für Berufsschulen beschrieben.

Es geht in der Sozialkunde also nicht nur um Wissensvermittlung, sondern auch um die Fähigkeit sich in der Gesellschaft und damit auch in den Betrieben und der Schule für ein Wertesystem aktiv einsetzen zu können.

Für uns als Berufsschule bedeutet das einerseits die fachlichen Grundlagen der Sozialkunde zu vermitteln, auf der anderen Seite aber auch in der Schule Möglichkeiten zu schaffen, sich darin zu üben sozial zu urteilen, zu handeln und zu reflektieren. Der Unterricht in Wirtschafts- und Sozialkunde soll diese Wahrnehmung der Bürgerrollen stärken.

Hier versucht der Fachbereich Anreize zu setzen, die den Zugang zu politischem Engagement erleichtern sollen.

Am 18. September 2009 fand an der Berufsschule Neumarkt die U18 Wahl zum Bundestag statt. U18 ist die größte politische Bildungsinitiative für Kinder und Jugendliche in Deutschland. Ihr Ziel ist es, junge Menschen dabei zu unterstützen, Politik zu verstehen, Unterschiede in den Partei- und Wahlprogrammen zu erkennen und Versprechen von Politikerinnen und Politikern zu hinterfragen (siehe Extrabericht).

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Jugendliche befinden sich in unterschiedlichsten Gruppen, die ihnen Halt geben. Doch bergen Gruppen auch Gefahren: Gruppendruck und die Angst ausgegrenzt zu werden können den Einzelnen veranlassen, gegen seine Meinung zu handeln. Die Balance zwischen Individualismus und Gruppenfähigkeit zu finden sind wichtige Vorraussetzungen für verantwortungsvolles Handeln. Ende Oktober wurde deshalb ein Projekttag unter Leitung des Kreisjugendrings Nürnberg angeboten. Dieser Projekttag mit dem Thema „Macht der Gruppe" fand für 4 Klassen statt, die noch keinen Ausbildungsplatz gefunden hatten. Er wurde von zwei Mitarbeiterinnen des „Dokupäds" geleitet, einer Einrichtung des Dokumentationszentrums Nürnberg.

Dabei wurden verschiedene Aspekte von Gruppen erlebbar gemacht und reflektiert. Die Jugendlichen konnten ihren Anteil an Gruppenprozessen entdecken und Alternativen für das eigene Verhalten ausprobieren.

20 Jahre nach dem Fall der Berliner Mauer behandelten die Schüler im November 2009 in einer Projektwoche die damaligen Ereignisse ausführlich. Im Eingangsbereich informierten Plakate der Stiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur über diese Zeit, eine Zeit, zu der die meisten Schüler noch nicht geboren waren und dementsprechend wenig informiert schienen. Höhepunkt dieser Woche war ein Zeitzeugenbericht von Rainer Schubert, der 97 DDR Bürgern zur Flucht verhalf und dafür 8 Jahre in Stasigefängnissen saß (siehe Extrabericht).

Recht kalorienreich gestaltete sich die Fleischwerdung Europas in Form kleiner Häppchen, die am 10. Mai bei dem bundesweiten Europatag durch die Nahrungsmittelabteilung unter bewährter Führung von Frau Rachny und Herrn Omlor serviert wurden. Zu Gast war MdEP Albert Deß, der es sich nicht nehmen ließ, vor ca. 150 Schülern einen eindringlichen Appell pro Europa zu formulieren. In seinem 30-minütigen Vortrag stellte Herr Deß vor allem die ganz konkreten Aspekte in den Vordergrund, die den Nutzen für Deutschland bzw. den Landkreis verdeutlichen sollten (siehe Extrabericht).

Obwohl an unserer Schule sehr viele unterschiedliche Nationen unterrichtet werden, fehlt oft das Verständnis für die jeweiligen Migrations- bzw. Fluchthintergründe. Ebenso sind die Kenntnisse bzgl. der Asylregelungen nur sehr lückenhaft vorhanden. Aus diesem Grund werden wir in der Reihe „Berufsschule Neumarkt im Gespräch mit ..." Anfang Juli Besuch von Dr. jur. Albert Maximilian Schmid, Präsident des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge bekommen. Wir erhoffen uns eine intensive Auseinandersetzung mit diesem oft vernachlässigten Thema.

Berlin, Berlin, auch wir fahren nach ... Anfang Juni wird eine Klasse für 4 Tage nach Berlin fahren. Auf dem Programm stehen u. a. ein Besuch des Bundesrates, außerdem hat MdB Alois Karl zugesagt, die Klasse im Bundestag zu empfangen. Vielleicht kann diese Fahrt ja der Anfang einer langen Berlinliebe werden. Herzlichen Dank dem Förderverein für die großartige Unterstützung dieses Vorhabens.

Herzlichen Dank an die Religionslehrer aller Konfessionen für die Durchführung der jährlichen Sammlung für das Kinderhospiz im Allgäu, eine Aktion, die die manchmal nüchternen Inhalte der Sozialkunde mit ganz wichtigen emotionalen Inhalten bereichert und jedes Mal mit einem tollen Ergebnis endet.

Bedanken möchte ich mich darüber hinaus bei allen Kollegen, die in den Klassen sehr gute „Arbeit" verrichten und es verstehen, Schüler für sozialkundliche Inhalte zu interessieren.

Außerdem herzlichen Dank Herrn Sucker und Herrn Thumann für die immer perfekten infrastrukturellen Maßnahmen, die o.g. Veranstaltungen erst ermöglichen.

Vielen Dank auch der Schulleitung und den Damen des Sekretariats für die uneingeschränkte Unterstützung sozialkundlicher Wünsche.

Trappe
Sozialkundefachbetreuer

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